Darmstädter Zeitung vom 3. November 2011
HALSTENBEK. Auch „Katzenmusik“ kann schön klingen. Das erfuhren vor kurzem rund 170 Besucher in der Halstenbeker „Arche Noah“. „Operette sich wer kann“ lautete das Motto des Programms, das Eva-Maria Ortmann und Frederik Beyer mit viel Humor darboten.
So räumten die beiden Künstler während der Veranstaltung des Kulturkreises Halstenbek ein, dass Opern-Arien nicht unbedingt jedermanns Geschmack sind und präsentierten den überraschten Besuchern das Stück „Miau“. Das „Katzengejaule“ belohnten die Gäste mit Gelächter und viel Applaus.
Ortmann und Beyer boten unterstützt von Pianist Wolf-Günther Leidel den Zuhörern 90 Minuten einen abwechslungsreichen Mix aus bekannten Opern, Musicals und Operetten. Dabei zeigten sie sich nicht nur als brillante Künstler, sondern auch als charmante Plauderer. „Don Giovanni“, „Die Zauberflöte“, „My Fair Lady“ – das Publikum hörte Auszüge aus weltbekannten Werken. Allerdings nicht so, wie man die Stücke eigentlich kennt. Ortmann und Beyer interpretierten alles auf ihre ganz eigene Art und überzeugten damit das Publikum. Stürmischen Beifall gab es nach jedem Stück. Das Programm war in zwei Teile gegliedert. Vor der Pause stand die Opernmusik im Vordergrund, im Anschluss kamen die Operetten- Fans zu ihrem Recht.
Die Stimmung war 90 Minuten hervorragend. Ganz am Ende gingen die Zuhörer sogar enthusiastisch mit. Bei der „Berliner Luft“ von Paul Lincke sangen die Besucher begeistert den Refrain mit und klatschten ununterbrochen. Beyer ließ sich von der Euphorie anstecken und lief spontan ins Publikum. Mit stürmischem Applaus wurden die Künstler erst nach mehreren Zugaben von der Bühne gelassen.
So gut die Laune des Publikums auch war: Bei den Mitgliedern des Kulturkreises war die Stimmung nicht ungetrübt. Sie fühlen sich von der Gemeinde im Stich gelassen und beklagten öffentlich, dass der Rat keine Zuschüsse mehr befürworte und Halstenbek in Zukunft auf „Kultur zum Nulltarif“ angewiesen sei.